Zirkuläres Wirtschaften & Handeln in Lüchow-Dannenberg fördern

Vor-Ort-Besuch der Forschungsasstenz der Circular Rural Regions bei Wendland Zirkular.

Wirtschaftsförderung begleitet Transformationsprozesse mit Forschungsprogramm

Die Gesellschaft für Wirtschafts- und Beschäftigungsförderung Lüchow-Dannenberg (GWBF mbH) freut sich über die erfolgreiche Bewerbung als Modellkommune zur Umsetzung der europäischen territorialen Agenda 2030. Im Rahmen der Pilotaktion „Circular Rural Region“ wird Lüchow-Dannenberg für die kommenden drei Jahre gemeinsam mit weiteren vier deutschen Regionen das Thema „Regionale Kreislaufwirtschaft für nachhaltige Wertschöpfung im ländlichen Raum“ bearbeiten und dazu auch in Austausch mit europäischen Partnerregionen treten.

„Wir freuen uns über eine Bundesförderung in Höhe von 219.000 EUR, mit der wir innerhalb der GWBF Personal und Beratungsleistungen zusätzlich finanzieren und auch den Aufbau in eine entsprechende lokale Infrastruktur und Bildungsinitiativen fördern können“, informiert Julia Schlüsselburg, Wirtschaftsförderin.  

Ziel des Projektes ist es, so genannte zirkuläre Transformationsprozesse im ländlichen Raum anzustoßen und zu fördern.

Geschäftsführer Simon-Daniel Schermuly ergänzt: „Mit diesem Projekt können wir auf den Cradle-to-Cradle-Ansatz des Landkreises aufbauen und das zirkuläre Wirtschaften und Handeln, gestützt auf einer guten Datenbasis, im Landkreis zukunftsweisend etablieren und damit den Wirtschaftsstandort nachhaltig stärken.“

In Lüchow-Dannenberg ist dazu unter dem Projektnamen „Wendland Zirkular“ der Aufbau eines Netzwerkes (CircularCommunity-Management) geplant – bestehend aus Unternehmen, der Zivilbevölkerung, den Kommunen und Hochschulen. Weiter soll eine Bedarfs- und Potenzialanalyse für die Region erstellt werden, um in Folge hiesige Betriebe bei der Einführung und dem Ausbau von Kreislaufwirtschaftsprozessen und neuen, innovativen Geschäftsmodellen beraten und unterstützen zu können. Außerdem sind Informations- und Bildungsformate vorgesehen, um zirkuläres Handeln stärker ins Bewusstsein zu bringen – bspw. in Kooperation mit Schulen.

Kooperationspartner der Wirtschaftsförderung (GWBF) ist der Landkreis Lüchow-Dannenberg, der als Kommune Anreize für Kreislaufwirtschaft auch in seinem Zukunftsentwicklungskonzept berücksichtigen wird. Weitere Kooperationen für die Unterstützung der Betriebe sind über Forschungs- und Hochschuleinrichtungen wie bspw. die Leuphana Universität und die TH in Hamburg geplant.

Grundlage für das Projekt bilden erste Pilotaktionen aus dem im April 2024 abgeschlossenen Projekt „Cradle-to-Cradle Modellregion Nordostniedersachsen“. Als Projektleitung konnte Marta Knöpfel gewonnen werden, die Erfahrung der Kreislaufwirtschaft aus diversen internationalen Projekten mitbringt. Sie ergänzt das Team der Wirtschaftsförderung im Alten Postamt Lüchow und wird mit diesem sowie der Stabstelle für Klimaschutz und Mobilität des Landkreises eng zusammenarbeiten.

Das Projekt findet im Rahmen des Forschungsprogramms „Region gestalten“ des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) / Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) statt. Ein erstes europaweites Treffen ist im Rahmen der Auftaktkonferenz bereits im September dieses Jahres in Berlin terminiert.

Vor-Ort-Besuch der Forschungsasstenz der Circular Rural Regions bei Wendland Zirkular.
v.l.n.r. Wirtschaftsförderin Julia Schlüsselburg, Steffen Rudnik und Marta Knöpfel (Mitarbeitende Wirtschaftsförderung und Wendland Zirkular) sowie die Forschungsassistenzen der Circular Rural Regions Dr. Ute Middelmann, Katharina Pollich und Dr. Christian Schmid beim ersten Vor-Ort-Besuch im Alten Postamt in Lüchow. Fotocredit: GWBF